Campus West Universität
Frankfurt
Städtebauwettbewerb, 2002
In Zusammenarbeit mit Prof. Dietmar Brilmayer
Konzeptionelle Grundmuster und Öffentliche Räume:
Großräumige Grünzüge nehmen die parkartigen Strukturen im Bereich des Poelzig- Gebäudes auf und setzen sie in das Neubaugebiet hinein fort: Eine dieser als Grünanlage konzipierten Fußwegverbindungen reicht vom Bremer Platz in einer bogenförmigen und stark rhythmisierten städtebaulichen Figur, deren gedanklicher Schwerpunkt Poelzig’s Casino bildet, bis hinüber zum Grüneburgpark und von dort in nordwestlicher Richtung weiter zur Miquelallee.
Der neue Hauptzugang führt vom Bremer Platz her direkt in das Zentrum des Campus. Entlang dieses Weges befinden sich alle zentralen und infrastrukturellen Einrichtungen des Bauprogramms, die Verwaltung sowie- zentral gelegen, aber dabei dennoch zur Hansaallee abgeschirmt,Studentisches Wohnen.
Während der Entwurf im Süden des Geländes sich deutlich auf das I.G.- Farben Haus bezieht werden seine städtebaulichen Formen im nördlichen Grundstücksteil dann ruhiger und entspringen anderen Bedingungen. So wird hier die Formulierung von zwar abschirmenden aber dabei dennoch nicht den Campus abschließenden Baulichkeiten entlang der beiden stark befahrenen Straßen zu einem wesentlichen Thema. Ein anderes ist die Überlegung, die derzeit noch als Einfamilienhaussiedlung genutzte Zone langfristig eher als schwach bzw. gar nicht bebautes parkartiges nördliches Pendant zum großzügigen Freigelände im Süden, und als „Grüne Mitte“ des hiesigen Teilbereiches zu sehen.
Das östliche Campus- Grundstück auf der anderen Seite der Hansaallee hingegen markiert im Schnittpunkt von Miquelallee und Eschersheimer Landstr. einen anderen wichtigen Zugang. Die Baulichkeiten der dort angesiedelten Fachbereiche erfolgt in einer höheren Verdichtung als angemessene Antwort auf diese exponierte Lage im städtischen Kontext.
Erschließung und Parken:
Die Erschließung des neuen Campus greift im Wesentlichen die bereits vorhandenen Verbindungen in leichten Modifizierungen auf. Dabei übernimmt eine ringförmige Einbahnstraßenführung den Hauptanteil allen Fahrverkehrs. Eine zentrale, große Tiefgarage, mit unregelmäßig gestreuten, jedoch immer wiederkehrenden und markanten „Tageslichttrichtern“, die zugleich auch Zugänge sein können, kann sehr direkt und auf kurzen Wegen angefahren und wieder verlassen werden.
Architekturen:
Einzelne Gebäude sowie die jeweiligen Bereichsbibliotheken treten besonders hervor:
Der Verwaltungsbau, zum Bremer Platz hin aufgeständert, ragt auf diesen hinaus. Das Hörsaalgebäude, 2 bzw. 3- geschossig, ist eine „Skulptur“. Die „Finger“ des Musischen Fachbereiches sitzen auf der Hangkante am Grüneburgpark und thematisieren diesen Übergang. „Sport, Theater und Kino“ werden dreiseitig eingegraben (nur mit einzelnen großen Lichtkuppeln zur Parkfläche sich abzeichnend), mit einer langgestreckten Glasfassade als Teil des Platzes vor der Zentralbibliothek. Das Gebäude des Max- Planck- Instituts für Europäische Rechtsgeschichte dominiert an der Kreuzung von Hansaallee und Miquelallee.