Grundschule

Bad Homburg-Obereschbach

Wettbewerb, 2001

In Zusammenarbeit mit Bettina Dirks-Schmunk

Städtebau:

Die Akzeptanz der vorhandenen und eher dörflich geprägten, stadträumlichen Ordnung aus dem Zusammenwirken von größeren Hof- Gebäuden und den dazu dann quer angeordneten  Scheunen auf den einzelnen Grundstücken stehen für den Entwurf im Vordergrund und geben den Maßstab vor.

In Fortsetzung und Interpretation dieser stadträumlichen Strukturen wurde daher der Schwerpunkt in der Anordnung von neuen Schulgebäudeteilen auf dem südlichen Grundstücksteil gesehen. Der Neubau setzt sich in der Hauptlinie des verbleibenden Altbaus zur Jahnstraße hin fort und stellt diesen somit gleichzeitig frei. Damit bleibt seine bauliche Zukunft bis zur Realisierung eines 2ten Bauabschnittes offen.

Auf dem nördlichen Grundstück, wo ebenfalls- am Altbau angelehnt- nach der derzeitigen Planung später einmal die Mensa sein soll, liegt der große Pausenhof und Schulgarten.

Entwurf

Die Formulierung einer klaren Eingangssituation von der Jahnstraße her mit sich anschließendem zentralen Bereich, der auch für schulinterne Veranstaltungen zusammen mit der Aula  nutzbar sein wird, sowie eine eindeutige Orientierung des neuen Baukörpers kennzeichnen den Entwurf.

Alle Fachraum-  Programmteile werden im Altbau untergebracht, für den optional ein eigener kleiner Aufzug zur behindertengerechten Erschließung vorgestellt werden kann. Die Klassenräume des Allgemeinen Unterrichtsbereiches befinden sich allesamt im Neubau. Um den Baukörper kompakt halten zu können, ist teilweise ein drittes Obergeschoß unumgänglich. Dieses könnte jedoch unter Umständen und zur horizontalen Differenzierung der Baumassen als „aufgesetzte“ leichte Ganzholz- Konstruktion ausgeführt werden. Die zentrale und hohe Halle an der Nahtstelle zwischen Alt und Neu, die im Raumverbund mit der Aula, welche die Brandwand- Lücke zum Nachbarn hin abschließt, gleichsam als große Fuge wirkt, fügt diese Bauteile dann zusammen.

Eine abschnittweise Realisierung bei weiterlaufendem Schulbetrieb ist auf Grund der gewählten Gebäude- Anordnung auf dem Grundstück unproblematisch. Die Erschließung der Baustelle erfolgt in dieser Zeit  von der Jahnstraße her, die der Schule alleine von Norden aus.

Architektur, Konstruktion und Form:

Das hier entworfene Schulgebäude soll das Lernen der Kinder unterstützen, indem seine Architektur selbst, in ihrer Ausprägung als Ganzes und im Detail, Vielfalt und Offenheit signalisiert, und in ihren Komponenten ablesbar und verständlich bleibt.

Die klare städtebaulich / baukörperliche Anordnung des Gebäudes hat ihre Entsprechung in der inneren Organisation und Gestaltung; beides bedingt sich gegenseitig, und dies soll deutlich werden. Alle internen Wege der einzelnen Schulteile verlaufen übersichtlich und in immer wieder abwechselnden räumlichen Konstellationen, um dann in der hellen zentralen Halle zusammenzukommen, die über mehrere Geschosse reicht.