Kleines Schaulager 
Depot für Kunst

Ein im Rhein- Main Gebiet ansässiges Unternehmen fördert gezielt experimentelle Medienkunst. Mit seiner Kulturinitiative (www.digital-art.org) wird eine attraktive Plattform für  digital gestaltete Kunstwerke zur Verfügung gestellt. Sein Engagement für digitale Kunst entsprechen dem Selbstverständnis des Unternehmens, das sich in einer Branche bewegt, in der Visionen in kürzester Zeit als reale Selbstverständlichkeiten unseren Alltag bestimmen. Die regelmäßigen Ausstellungen und eine wachsende Kunstsammlung in Büros und Besprechungsräumen setzen im Arbeitsleben Akzente und regen zur Diskussion an.

Für die räumlich angemessene und klimatisch geeignete Unterbringung dieser seit 1996 ständig anwachsenden Sammlung wurde nun ein Depotgebäude geplant, dass auf einem „Betontisch“ über den Firmenparkplätzen aufgeständert förmlich in der Luft zu schweben scheint. Dieser Effekt von Leichtigkeit und flirrender Immaterialität hat zuvorderst mit der das Gebäude umspannenden Textilfassade zu tun, die den erforderlichen guten Sonnenschutz leistet sowie die dahinter befindliche Holzfassade des Kunstlagers konstruktiv schützt. Die Textilfassade ist außerdem mit großformatiger Kunst bedruckt. Es ist Teil des Konzeptes diesen „Kunst-Behang“ in regelmäßigen Abständen immerwieder auszutauschen. Das Kunstlager wird damit in einer bestimmten Art und Weise selbst ebenfalls zum Kunstobjekt und zum Vermittler der Firmenphilosophie.

Auch im Inneren ist das Schaulager eine in Form und Material auf das gerade einmal Notwendige reduzierte Hülle die den hier beherbergten Kunstwerken ganz den Vortritt lässt. Die Grundrißgeometrie des lichten und weiträumigen Einraumkubus richtet sich nach dem Modul der 52 Streckmetallrahmen der Abmessung von 2520 x 2520 mm, auf dem die Kunstwerke angehängt- und eingelagert werden.  Die gute Auffindbarkeit und ein jederzeit leichter Zugriff auf die Sammlung stand im Zentrum der Entwurfsüberlegungen. Die angewendeten drei Materialien des Innenausbaus, Fichtenholz, der Stahl der Rahmen, sowie der heizbare- und geschliffene Gußasphaltboden, schaffen einen dezenten, fast archaisch anmutenden Hintergrund. Alle Rahmen können aus der „Parkposition“ heraus in unterschiedlich gestaltbare kleine „Ausstellungs-Konfigurationen“ verschoben- und verschwenkt werden. Das Konzept  wird durch gleichmäßig unter der Decke verteilte busgesteuerte LED-Decken-Strahler unterstützt . Die Stahlschienen der Depot-Rahmen als auch die Strom- und Steuerschienen des Bus-Systems sind flächenbündig in der von Außenwand zu Außenwand gespannten Brettstapeldecke eingelassen.

 

Das Haus ist stark wärmegedämmt, mit einem Gründach versehen, und wird mit einer kleinen Brennwert-Therme beheizt. Automatisch gesteuerte Durchlüftungs-Klappen auf den beiden Gebäude-Breitseiten fangen im Sommer die Nachtkühle ein. So ist ein für die Kunstsammlung immer optimales Raumklima auf einfache Art und Weise gewährleistet. 

Durch die großflächig verglaste Pfosten-Riegelfassade der einen Gebäude-Längsseite fällt das von der Textil-Membran gefilterte indirekte Tageslicht gleichmäßig in den Raum hinein und schafft so die für den Zweck der Kunstbetrachtung idealen Licht-Bedingungen einer besonderen, ruhigen und entspannten  Atmosphäre. Nachts jedoch drehen sich die Verhältnis herum und das Gebäude leuchtet als große bunte „schwebende“ Lampe im ansonsten unbelebten Gewerbegebiet.